Keralit Huffestiger
Beschlagene und unbeschlagene Hufe von Pferden sind durch harte BÖden und den Belastungen beim Reiten sehr stark strapaziert.
Zusätzlich schädigen Zersetzungsprodukte von Kot und Urin (Ammoniak) und Mikroorganismen aus der Stalleinstreu das Hufhorn. Durch diese Belastungen entstehen oft Risse, Ausbrüche und Spalten sowie zu weiches, brÖckeliges und faulendes Horn.
Bei beschlagenen Hufen ist dies besonders häufig im Bereich der Nagelung und den Eckstreben vorzufinden. Dort kÖnnen hornzersetzende Bakterien und Pilze sowie ammoniakhaltige Feuchtigkeit aus der Stalleinstreu in den Nagelkanälen hoch aufsteigen und unter anaerobem, alkalischem Milieu das Horn zersetzen. Die Folgen sind Hornwanddefekte, lose ausbrechende Hufeisen, Huflederhautentzündungen, Hufabszesse und beschädigte Hufe, an denen der Schmied kaum noch ein Eisen befestigen kann.
Reiter mit unbeschlagenen Pferden stehen oft vor dem Problem, dass das Hornwachstum nicht im Gleichgewicht mit der Abnutzung steht. Zusätzliche Ausbrüche und eingetretene Steinchen im Bereich der weißen Linie verschlimmern dieses Missverhältnis. Die Folgen sind ein vorsichtiger oder auch klammer, lustloser Gang sowie Huflederhautentreizungen oder gar Entzündungen.
Wie wirkt Keralit Huffestiger Hufproblemen entgegen ?
Der Keralit Huffestiger ist eine flüssige Wirkstoffkombination, die im Hufhorn vorkommende Proteine -insbesondere das Gerüstprotein Keratin- stabilisiert und festigt. Die Keratinmoleküle als Hauptbestandteil des Horns bilden dann mit benachbarten Molekülen und Proteinketten vermehrt neue Bindungen aus, vorhandene Bindungen werden durch einen eingelagerten Wirkstoff geschützt.
Resultat ist eine entscheidende ErhÖhung der Festigkeit und Abriebbeständigkeit des Hufhornes, ohne dabei den Hufmechanismus sowie den natürlichen Wasserhaushalt zu beeinträchtigen. Keralit Huffestiger hinterlässt keinen wasserundurchlässigen Überzug wie viele andere Hufschutzpräparate, z.B. UV-Lacke oder Klebstoffe, Öle oder gar Fett.
Der Keralit Huffestiger stabilisiert nur die Keratinmoleküle direkt an der Hornoberfläche, sodass die Schichtdicke des stabilisierten Hornes ca. 0,4-0,5mm bei gesundem Horn beträgt (siehe auch Vet. med. Diss. B. Monhart, Zürich 2002). In Risse und Spalten kann der Huffestiger durch seine dünnflüssige Form leichter eindringen. Dies verhindert weitere Hornzersetzungsprozesse auch bei abgedeckten Hornschäden, wie beispielsweise unter dem Hufeisen.
Es wird somit nur das Horn, welches direkt mit Abrieb oder mit Schadstoffen wie Ammoniak, Bakterien und Pilzen konfrontiert wird, stabilisiert. Eine unnatürliche Aufhärtung des Hornes oder Austrocknung, welche eine Verminderung der Elastizität der Hornkapsel bedeuten würde, findet nicht statt.
Für welche Pferde eignet sich Keralit Huffestiger?
Der Keralit Huffestiger kann grundsätzlich für alle Pferde, Ponies, Esel und andere Huftiere verwendet werden. In zoologischen Gärten werden z.B. auch NashÖrner und Panzer von LandschildkrÖten damit behandelt.
Bei barhufigen Pferden, zur Festigung von Tragerand, Sohle und weißer Linie. Zur Verminderung des Hornabriebs bei Pferden mit ungenügendem Hornwachstum und schlechter Hornqualität. Bei beschlagenen Pferden mit lockeren Eisen. Bei rissigen Hornwänden zur Erhaltung von Hornsubstanz und Hornkapsel. Bei fühligen Pferden als Ersatz der Hufeinlagen. Bei allen Pferden mit zu niedrigen Trachten und Stellungsfehlern. Bei „white Line disease“ Zersetzung der weißen Linie. Bei hohlen und losen Wänden. Bei Rehepferden zur Festigung der weißen Linie
Anwendungsweise:
bitte beachten Sie die Gebrauchsanleitung an der Verpackung. Die nachfolgenden Hinweise sind kein Ersatz für diese.
Der Keralit Huffestiger wird bei barhufigen Pferden von unten auf den Tragrand, die weiße Linie und falls das Pferd fühlig ist, auch auf die Sohle aufgetragen. Von der Seite ca. ¼ -1/3 der HufwandhÖhe einpinseln.
Bei beschlagenen Pferden wird die Hornwand bis einschließlich der NagellÖcher eingepinselt. Der Huffestiger soll besonders in die alten NagellÖcher eindringen und unter das Eisen laufen kÖnnen. Die Hufsohle kann falls nÖtig ebenfalls behandelt werden. Dies kann die Verwendung von Einlagen und Ledersohlen ersetzen.
Die Behandlung erfolgt in der Regel 1-2mal wÖchentlich. Bei extremer Hornzersetztung anfangs auch jeden 2.-ten Tag.
Flasche mit 250ml, ausreichend für ca. 3-4 Monate (Warmblut, barhufig) Bei beschlagenen Pferden bis zu 6 Monate.
Sehr häufig tritt (besonders in den Internetforen) die Frage zur Verwendung am feuchten Horn auf.
Der Huffestiger kann auch problemlos an feuchtem Horn angewendet werden. Die Aufnahmefähigkeit des Hornes ist dann aber begrenzt, so dass eine Öftere Anwendung dafür aber mit weniger Huffestiger sinnvoll ist. Die Anwendung an patschnassen oder frisch gefetteten Hufen ist weniger sinnvoll und hat lediglich desinfizierende Eigenschaften.
Ebenso eine häufig gestellte Frage ist die Verwendung von Keralit Huffestiger im Hufstrahlbereich.
Grundsätzlich ist der Huffestiger für das Strahlhorn absolut unschädlich. In der Gebrauchsanleitung wird nur aus nachfolgendem Grund von einer ständigen Verwendung des Huffestigers am Strahl abgeraten:
Das Strahlhorn ist ein amorphes, also im Gegensatz zum Wandhorn, ungerichtetes Weichhorn mit ca. 40% Wasseranteil. Der Strahl sollte im Idealfall gummiweich-elastische Konsistenz haben. Durch sich änderne Umweltbedingungen (Regen und Trockenheit) variiert die Härte des Strahls extrem. Das ist vÖllig normal. Bei extremer Trockenheit im Sommer wird das Hufhorn, insbesondere das Weichhorn des Strahls wesentlich härter. Der Strahl kann dann die dämpfende und hufweitende Tätigkeit nur noch vermindert ausführen.
Das Weichhorn reagiert an der Oberfläche auf den Huffestiger ebenfalls mit einer Stabilisierung, diese ist dann bei bereits durch Trocknung gehärterer Srahlsubstanz unangebracht. Es spricht also nichts gegen eine Verwendung des Huffestigers im Strahlbereich falls dieser tatsächlich zu weich ist. (Im Zweifelsfall Tierarzt, Schmied oder Hufpfleger fragen)
Bitte beachten Sie:
Der Keralit Huffestiger ist nicht für Kinderhände geeignet.
Verursacht Hautreizungen
Kann allergische Hautreaktionen verursachen
Verursacht schwere Augenschäden
Gesundheitsschädlich bei Einatmen
Kann bei Einatmen Allergie, asthmaartige Symptome oder Atembeschwerden verursachen
Kann die Atemwege reizen
Dopinghinweis:
FN-ADMR bei sinngemäßer Anwendung auf Horn keine Wartezeit.